Tiere der Ordnung Insektenfresser zeichnen sich durch ihre spitze, bewegliche Schnauze und ihr Gebiss mit spitzen Zähnen aus. In Österreich vorkommende Insektenfresser sind Igel, Maulwürfe und Spitzmäuse.
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Merkmale der Insektenfresser
Insektenfresser sind vergleichsweise kleine Tiere, die außerhalb der Paarungszeit meist als Einzelgänger leben und sich überwiegend von tierischer Nahrung wie Insekten ernähren.
Insektenfresser haben kleine, spitze Zähne, mit denen sie Insekten festhalten und das harte Außenskelett von Insekten zerbeißen können.
Insektenfresser ernähren sich allerdings nicht nur von erwachsenen Insekten (Imago) sondern auch von Insektenlarven, Regenwürmer, Spinnen und Schnecken.
Igel verzehren gelegentlich auch junge Mäuse, Frösche, Kröten, Echsen und Schlangen.
Igel und Spitzmäuse fressen auch pflanzliche Nahrung wie Früchte, Samen und Nüsse.
Igel
Es gibt zwei heimische Igelarten, den Braunbrustigel und den Weißbrustigel.
Erwachsene Igel haben eine Körperlänge von bis zu 30 cm und ein Gewicht von bis zu 1,5 kg.
Sie können 7 bis 8 Jahre alt werden.
Sie leben in Wäldern, Feldhecken und in Städten auch in Gärten und Parks.
Igel erkennt man an ihrem Stachelkleid.
Bei Gefahr rollt sich der Igel zu einer Kugel zusammen und schützt sich so durch die Stacheln vor Angreifern (z. B. Marder und Füchse).
Eine große Gefahr für Igel ist der Straßenverkehr.
Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv.
Sie finden ihre Nahrung mit ihrem guten Hör- und Geruchssinn und auch mit ihren Tastsinn.
Weltweit gibt es 26 Igelarten.
Seit Oktober 2024 wird der Braunbrustigel (Westeuropäischer Igel) als potenziell gefährdet eingestuft. Gründe für den Rückgang der Igelpopulationen sind die Zunahme versiegelter Flächen, die intensive Landwirtschaft, die Zerstörung ländlicher Lebensräume und Gärten, die für Igel nicht geeignet sind (z. B. große Schotterflächen, Einsatz von Mährobotern).
Igel haben sich seit über 60 Millionen Jahren in ihrem Aussehen nur wenig verändert.
Ein erwachsenes Tier hat ungefähr 7 000 Stacheln.
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Uhus können mit ihren scharfen Krallen auch eingerollte Igel töten.
Dachse können mit ihrer langen Schnauze einen eingerollten Igel ausrollen.
Straßen erwärmen sich tagsüber und kühlen nachts nur langsam ab.
Igel suchen ihre Nahrung auch auf den Straßen, da die Beutetiere sich aufgrund der Wärme bevorzugt auf diesen aufhalten.
Das Verhalten, sich bei Gefahr einzurollen, ist auf einer Straße ein Nachteil, weil er dadurch auf der Straße liegen bleibt, wenn sich ein Auto nähert.
Die Jungtiere kommen meist in den Sommermonaten zur Welt.
Nach ungefähr 6 bis 8 Wochen sind die Igeljungen selbstständig.
Bis zum Winter müssen sie sich eine dicke Fettschicht angefressen haben, um damit den Winterschlaf zu überdauern.
Während des Winterschlafs sind der Stoffwechsel, der Energieverbrauch, die Körpertemperatur, sowie die Häufigkeit der Atemzüge und die Herzschläge reduziert.
Dadurch reichen die Fettreserven aus, um durch den Winter zu kommen.
Den Winter verbringen Igel unter einem Holzstoß, in einem Laubhaufen oder in einem menschengemachten Quartier.
Je nach Außentemperatur halten sie normalerweise von November bis März oder April Winterschlaf.
Dabei wird die Körpertemperatur von 36 °C auf 8 °C, die Atemzüge auf ungefähr zwei Atemzüge pro Minute und der Puls auf ungefähr fünf Schläge pro Minute reduziert.
Einen Igel gefunden, was nun?
Igel sind geschützte Tiere.
Daher darf man sie nicht fangen, nach Hause tragen, verletzen oder töten.
Kranke Igel, Igeljunge ohne Mutter oder Igel, die im November (also kurz vor dem Winterschlaf) weniger als 500 g wiegen, brauchen aber Hilfe von uns Menschen.
Diese Igel sollte man bei einer Pflegestation melden und kranke Tiere zu einer Tierärztin oder einem Tierarzt bringen, damit man sich dort artgerecht um die Igel kümmert.
Früher (z. B. bei den Römern und im Mittelalter) wurden Igel auch als Nahrungsmittel genutzt.
Menschen, die einen Igel selbst pflegen, sich aber bei der Pflege eines Igels nicht gut auskennen, meinen es zwar oft gut, können den Tieren aber Schaden zufügen.
Beispielsweise vertragen erwachsene Igel keine Milch (sie sind laktoseintolerant).
Sie bekommen davon Durchfall und können sogar daran sterben.
Weiß man, dass sich Igel im Garten aufhalten kann man ihnen das Leben erleichtern, indem man ihnen genügend Versteckmöglichkeiten (z. B. Holzstöße und Laubhaufen, die mit Ästen bedeckt sind) zur Verfügung stellt.
In Ausnahmefällen kann man den Tieren auch ein Igelhaus als Winterquartier für sie errichten.
In einem igelfreundlichen Garten gibt es verwilderte Ecken zum Verstecken und zur Nahrungssuche und Zäune, durch die der Igel durchpasst.
keinesfalls sollte man Pestizide (Schädlingsbekämpfungsmittel) verwenden, denn diese können bei Igeln Krankheiten verursachen und die Nahrung der Igel (z. B. Insekten) vernichten.
Im Herbst, wenn sich die Igel eine Fettschicht anfressen müssen, und im Frühling, wenn sie hungrig aus dem Winterschlaf erwachen, kann man ihnen eine Schale mit frischem Wasser und Futter hinstellen.
Zu empfehlen ist Katzenfutter, das man zum Beispiel mit einem gekochten Ei vermischt.
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Jeder Igel braucht seinen eigenen Schlafplatz.
Das Igelhaus sollte 30 cm x 30 cm x 30 cm groß sein (mit einem Eingang von 10 cm x 10 cm).
Es muss die Igel vor Kälte, Regen, Nässe und Feuchtigkeit (auch von unten) schützen.
Den Igeln muss auch Nestmaterial (wie Stroh) zur Verfügung stehen.
Ein Igel erwacht aus dem Winterschlaf, wenn die Außentemperatur über einen längeren Zeitraum mindestens 10 °C beträgt.
Maulwurf
In Österreich ist nur eine einzige Maulwurfart, der Europäische Maulwurf, heimisch.
Der Maulwurf ist an das Leben unter der Erde angepasst.
Man erkennt Maulwürfe an ihrem walzenförmigen Körper, der spitzen Schnauze und dem dichten, kurzen Fell ohne Haarstrich.
Das heißt, dass die Haare nicht in eine bestimmte Richtung stehen, sondern in alle Richtungen weich und beweglich sind.
Dadurch kann sich der Maulwurf auch in engen Gängen rückwärts bewegen.
Seine Augen sind sehr klein und sein Sehvermögen ist gering.
Die Augen ermöglichen nur eine Hell-Dunkel-Unterscheidung.
Maulwürfe haben keine äußerlich sichtbaren Ohren, weil sie keine Ohrmuscheln haben. Trotzdem haben sie ein gutes Gehör.
Damit keine Erde in die Ohren kommen kann, sind diese mit einer Hautfalte verschlossen.
Auch die Nasenlöcher sind an das Leben im Boden angepasst. Sie sind nach unten gerichtet, sodass nicht so leicht Erde eindringen kann.
Maulwürfe orientieren sich auch mit ihrem Geruchs- und Tastsinn.
Mit Tasthaaren an der Schnauze und am Schwanz können sie Erschütterungen wahrnehmen.
Die gut ausgeprägten Sinne helfen dem Maulwurf, sich bei völliger Dunkelheit unter der Erde gut orientieren zu können.
Mit den vorderen Gliedmaßen, die zu schaufelförmigen Grabhänden umgebildet sind, wühlt sich der Maulwurf durch die Erde.
Weltweit umfasst die Säugetierfamilie der Maulwürfe ungefähr 50 Arten, die in Nordamerika, Europa und Asien vorkommen.
Maulwürfe werden ungefähr 11 bis 16 cm lang.
Das Fell ist dunkelgrau bis schwarz gefärbt.
Früher hat man aus dem Fell der Maulwürfe Pelzmäntel gemacht.
Die Augen liegen in einer Lidspalte und sind meist mit einer Hautfalte bedeckt. Deshalb erscheinen sie sehr klein und manchmal sind sie gar nicht zu sehen.
Das Sprichwort „Blind wie ein Maulwurf“ stimmt also nicht.
Es hat aber einen wahren Kern, weil Maulwürfe nur schlecht sehen und sich aufgrund ihrer Lebensweise mehr auf ihr Gehör, ihren Geruchssinn und ihren Tastsinn verlassen.
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An den fünf Fingern einer Hand hat der Maulwurf kräftige Krallen.
Schaut man genau hin, erkennt man, dass die Handfläche durch einen vergrößerten Mittelhandknochen (Sichelbein) verbreitert ist.
Ein Maulwurf gräbt einen unterirdischen Bau, in dem er ruht, die Nachkommen aufzieht, Vorräte anlegt, Nahrung sucht und sich vor Fressfeinden schützt.
Ein zentraler, mit Pflanzenmaterial ausgepolsterter Wohnkessel ist über Gangsysteme mit Vorratskammern verbunden.
Weitere Gänge dienen der Jagd nach Beutetieren, zur Belüftung und als Flüchtmöglichkeit.
Die Jungtiere des Maulwurfs sind Nesthocker.
Sie kommen im Frühjahr nach ungefähr 4 Wochen Tragzeit zur Welt.
Ein Wurf besteht aus bis zu 7 Jungtieren, die bis zu 6 Wochen von der Igelmutter versorgt werden.
Diese können 200 m lang sein.
Findest du die Bereiche im Maulwurfsbau?
Maulwürfe haben eine hohe Stoffwechselrate und damit einen sehr hohen Nahrungsbedarf.
Um diesen zu decken, frisst ein Maulwurf täglich ungefähr 100 g an Nahrung, also so viel wie sein eigenes Körpergewicht.
Dafür macht er sich alle 3 bis 4 Stunden in den Gangsystemen seines Baus auf Nahrungssuche.
Der Maulwurf ist daher tag- und nachtaktiv.
Maulwürfe sind auch im Winter aktiv. In dieser Zeit finden sie in tiefer liegenden Erdschichten Nahrung und ernähren sich auch von der Nahrung in ihren Vorratskammern.
Das bedeutet, dass ein Maulwurf pro Jahr ungefähr 37 kg Nahrung frisst.
Bereits 10 Stunden ohne Nahrung können für einen Maulwurf lebensbedrohlich sein.
Beim Anlegen der Vorräte lähmt der Maulwurf seine Beute mit einem Biss.
Bei Regenwürmern beißt er das Vorderende ab.
So bleiben sie am Leben, können aber nicht mehr entwischen.
Maulwurf im Garten, was nun?
Die Maulwurfshügel sind ein Hinweis für einen unterirdischen Bau.
Auf Wiesen und in Gärten sind sie oft nicht gerne gesehen.
Der Maulwurf ist aber kein Pflanzenschädling. Er kann sogar nützlich sein, weil er sich hauptsächlich von Insekten, Regenwürmern und auch Schnecken ernährt.
Daher kann man gut mit einem Maulwurf im Garten zusammenleben.
Man kann die Erde der Hügel vorsichtig wegnehmen und im Garten verteilen.
Möchte man den Maulwurf aus dem Garten entfernen, darf man ihn nicht töten!
Man kann sich sein gutes Gehör und seinen feinen Tastsinn zunutze machen und ihn durch Geräusche und Erschütterungen vertreiben.
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Die Erde, die durch das Graben der Gangsysteme nach außen gewühlt wird, bildet die Maulwurfshügel.
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Ein Pflanzenschädling im Garten, dessen Hügel manchmal mit Maulwurfshügeln verwechselt werden, ist die Wühlmaus.
Wühlmäuse sind Nagetiere und ernähren sich im Garten auch von Gemüsepflanzen wie Karotten und Sellerie.
Maulwürfe sind geschützte Tiere und dürfen keinesfalls verletzt oder getötet werden.
Spitzmaus
In Österreich gibt es 9 Spitzmausarten.
Der Name dieser Tiere ist irreführend, denn Spitzmäuse sind keine Mäuse, sondern Insektenfresser.
An ihrer spitzen, rüsselförmigen Schnauze kann man sie von Mäusen unterscheiden.
Mäuse sind Nagetiere.
Spitzmäuse verständigen sich mit ihren Artgenossen vor allem über Geruchsstoffe.
Der intensive Geruch der Spitzmäuse ist auch der Grund, warum Katzen diese nicht fressen (obwohl sie sie jagen und töten).
Die kleinen, nachtaktiven Einzelgänger ruhen in Felsspalten oder Erdlöchern in Wäldern und auf Feldern.
Wie die Maulwürfe haben auch Spitzmäuse einen hohen Nahrungsbedarf.
Daher verbringen sie einen Großteil der Zeit mit der Suche nach Nahrung.
Zum Auffinden der Nahrung setzen sie vor allem ihren Geruchssinn und ihr Gehör ein.
Der Geruch der Spitzmäuse gilt als moschusartig.
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Heimische Spitzmäuse haben eine Körperlänge von 6 bis 10 cm.
Die Etruskerspitzmaus (in Österreich nicht heimisch) zählt mit einem Gewicht von 1,8 g zu den kleinsten Säugetieren weltweit.
Spitzmaus zu Gast, was nun?
Spitzmäuse sind auch im Winter aktiv.
Da in dieser Zeit Insekten und andere Beutetiere schwerer zu finden sind, ernähren sie sich auch von Nüssen und Körnern.
Bei Gelegenheit suchen sie ihre Nahrung auch in Kellern und Lagerräumen von Häusern.
Wenn man im Winter zu Hause eine Spitzmaus entdeckt, kann man ihr Futterinsekten aus der Tierhandlung oder Körner anbieten.