Vermehrung von Samenpflanzen
Die meisten Pflanzen sind Samenpflanzen. Für ihre Ausbreitung und Vermehrung bilden sie Samen. Alle Samenpflanzen haben Blüten, die die Fortpflanzungsorgane tragen. Man unterscheidet Bedecktsamer und Nacktsamer.
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Geschlechtliche Fortpflanzung
Samenpflanzen, Menschen und die meisten Tiere pflanzen sich geschlechtlich fort. Dabei werden weibliche und männliche Geschlechtszellen (Keimzellen) gebildet, die miteinander verschmelzen. Daraus entsteht neue Individuen.

Einteilung der Samenpflanzen
Man kann Samenpflanzen in Bezug auf ihren Blütenstand einteilen. Dabei unterscheidet man, wie die weiblichen und männlichen Blütenorgane verteilt sind.
Viele heimische Pflanzen sind zwittrig, sie tragen zweigeschlechtige Blüten.
Die Blüten zwittriger Pflanzen enthalten weibliche und männliche Blütenorgane (also Frucht- und Staubblätter).
Viele Nutz- und Zierpflanzen sind zwittrig, beispielsweise Apfelbäume, Kirschbäume, viele Gemüsepflanzen (

Ist eine Pflanzenart getrenntgeschlechtig, gibt es rein weibliche und rein männliche Blüten. Diese können gemeinsam auf einer Pflanze vorkommen (einhäusig) oder auf unterschiedlichen Pflanzen räumlich getrennt sein (zweihäusig).
Trägt eine Pflanze sowohl weibliche als auch männliche Blüten, wird sie als einhäusig bezeichnet – sie befinden sich „in demselben Haus”. Man spricht von Einhäusigkeit (Monözie).
Beispiele für getrenntgeschlechtig einhäusige Pflanzen sind der Nussbaum (Echte Walnuss), Ahornbäume (wie der Spitzahorn), Birken, Erlen, die Esskastanie, die Haselnuss, Mais und alle heimischen Nadelbäume (mit Ausnahme von Eibe und Wacholder) wie die Gemeine Fichte, die Europäische Lärche, Tannen und Kiefern.



Gibt es bei einer Pflanzenart Exemplare mit rein weiblichen und andere mit rein männlichen Blüten, wird sie als zweihäusig bezeichnet – sie befinden sich „in zwei Häusern”. Man spricht von Zweihäusigkeit (Diözie).
Die Früchte werden nur auf den weiblichen Pflanzen gebildet. Die männlichen Pflanzen sind für die Produktion der Pollen (Blütenstaub) zuständig. Beispiele für getrenntgeschlechtig zweihäusige Pflanzen sind die Eibe (Europäische Eibe), der Wacholder (Heide-Wacholder), der Ginkgo, der Hopfen, der Lorbeerbaum und der Spinat.



Trägt eine Pflanze sowohl weibliche als auch männliche Blütenorgane, kann es zur Selbstbefruchtung kommen. Eine Selbstbefruchtung ist bei zweihäusigen Pflanzen nicht möglich.
Diskutiert gemeinsam:
- Welche Vor- und Nachteile hat eine Selbstbefruchtung?
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- Welche Strategien könnten Pflanzen entwickelt haben, um Selbstbefruchtung zu vermeiden?
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Hast du dir die oben genannten Beispiele genau durchgelesen und angeschaut? Nutze dein Wissen und ordne die Informationen richtig zu!
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Beispiel | richtige Begriffe | richtig |
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Bedeckt- und Nacktsamer
Die meisten Samenpflanzen zählen zu den Bedecktsamern. Ihre Blüten weisen den typischen Aufbau, wie du sie bereits kennengelernt hast, auf.
Alle Samenpflanzen, deren Samenanlagen in einem Fruchtknoten eingeschlossen sind, werden als Bedecktsamer bezeichnet.

Viele Pflanzen, die uns in der Natur und als Nutzpflanzen begegnen, zählen zu den Bedecktsamern: alle krautigen (also nicht verholzten) Samenpflanzen, alle Laubbäume und alle belaubten Sträucher.


Alle Nadelbäume (Koniferen) sind Nacktsamer. Heute gibt es weltweit zirka 800 Arten nacktsamiger Pflanzen.
Die Samenanlagen der Nacktsamer sind nicht durch einen Fruchtknoten geschützt, sondern liegen auf Samenschuppen.

Die Blüten der Nacktsamer sind getrenntgeschlechtig und meist einhäusig. Der Pollen wird von den männlichen Blüten produziert und meist durch den Wind verbreitet. Die weiblichen Blüten der meisten Nadelbäume verholzen nach der Befruchtung zu Zapfen.



Bedeckt- oder Nacktsamer? Ordne die Beispiele richtig zu!
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Ungeschlechtliche Vermehrung
Neben der geschlechtlichen Vermehrung haben Samenpflanzen unterschiedliche Strategien entwickelt, um sich auch auf ungeschlechtlichem Weg zu verbreiten. Man spricht von vegetativer Vermehrung.
Bei der vegetativen Vermehrung von Pflanzen werden durch unterschiedliche Strategien Pflanzenteile gebildet, aus denen neue Pflanzen entstehen können. Diese sind Klone der Mutterpflanze.
Es gibt unterschiedliche Formen der vegetativen Vermehrung, beispielsweise Ausläufer, Knollen, Absenker oder Tochterzwiebeln.



Im Pflanzenbau nutzt man das Wissen über die vegetative Vermehrung. Bei manchen Pflanzenarten wächst aus einem Pflanzenteil wieder eine ganze Pflanze. Als Steckling bezeichnet man einen abgeschnittenen Teil des Sprosses, den man für die ungeschlechtliche Vermehrung verwendet. Dieser wird in ein Substrat gesteckt und bildet darin Wurzeln.


Überlegt gemeinsam: Welche Vorteile bietet die vegetative Vermehrung? Warum sollten sich Pflanzen nicht nur dadurch vermehren?
Info für Lehrende
Du kannst auf einfache Weise Gemüsereste verwerten und neue Pflanzen ziehen. Man braucht nur ein Glas (
Regrowing klappt gut mit Lauch, Romana-Salat oder anderen Salatsorten wie Chinakohl.
- man braucht einen (nicht zu alten) Strunk mit Wurzelansatz (bei manchen gekauften Salaten ist dieser sehr kurz abgeschnitten, dann ist er nicht geeignet)
- ein passendes Glas mit Wasser füllen und den Pflanzenrest hineinstellen
- an einen hellen Ort stellen (
z. B. Fensterbank), direktes Sonnenlicht aber vermeiden - alle 2 bis 3 Tage das Wasser wechseln
- nach ca. 7 Tagen die Pflanze in die Erde setzen

Aus dem Strunk der Ananas (Blätter und der obere Ansatz) kann eine hübsche Zimmerpflanze werden. Dafür diesen in einen Pflanztopf mit Erde stecken und feucht halten.
- Strunk der Ananas (Blätter und der obere Ansatz) eine Woche lang in ein Glas mit Wasser geben
- Wasser regelmäßig wechseln
- nach ca. 7 Tagen in einen Pflanztopf mit Erde einpflanzen
Eine besondere Form der vegetativen Vermehrung ist die Veredlung, die man vor allem mit verholzten Pflanzen, beispielsweise Rosen- und Obstsorten, durchführt. Dabei werden zwei verschiedene Pflanzen durch Pfropfen miteinander verbunden.


Überlege, warum man Veredelungen durchführt!
Veredelung kann viele Gründe haben. Im Obstbau können dadurch zum Beispiel unterschiedliche Apfelsorten an einem Baum wachsen. Ist die Pflanze einer gewünschten Sorte für den vorliegenden Boden nicht gut geeignet oder ist sie krankheitsanfällig, kann eine besser passende oder widerstandsfähigere Unterlage verwendet werden. Als Unterlage werden oftmals Pflanzen mit kräftigen Wurzeln verwendet, die das Edelreis mit ausreichend Wasser und Nährstoffen versorgen können.